Presse Für Arbeitgeber
Veröffentlicht am: 09.10.2024 | Bearbeitet am: 16.10.2024 | Autor: A. Bogen

Weiterbildung im öffentlichen Dienst: Diese Möglichkeiten haben Verwaltungsfachangestellte & Co.

Weiterbildung ist heute nicht mehr nur ein „Nice-to-have“, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Karriere – auch in Verwaltung und im öffentlichen Dienst allgemein. Gerade in einer Welt, die sich immer schneller verändert, kann die richtige Weiterbildung nicht nur Türen zu neuen Positionen öffnen, sondern auch die eigene Arbeitsqualität verbessern und die Beschäftigungsfähigkeit langfristig sichern. Ob Sie bereits im öffentlichen Dienst tätig sind, aus der freien Wirtschaft wechseln oder Ihre Karriere gerade erst starten: Weiterbildung ist der Schlüssel zu besseren Aufstiegschancen, interessanteren Aufgaben und höherem Gehalt. 

In diesem Artikel erfahren Sie, welche Weiterbildungsangebote es gibt, wo Sie sich informieren können und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten. Egal, ob Sie Verwaltungsfachangestellter, Sachbearbeiter oder Quereinsteiger sind: Hier finden Sie alle wichtigen Informationen, um Ihre Karriere im öffentlichen Dienst voranzubringen.

Welche Voraussetzungen gelten für Weiterbildungen im öffentlichen Dienst?

Bevor man eine Weiterbildung im öffentlichen Dienst starten kann, sollte man sich über die Voraussetzungen im Klaren sein. Diese können je nach Position, Beschäftigungsverhältnis und dem angestrebten Fortbildungsziel unterschiedlich sein.

Grundsätzlich gilt: Fast jeder im öffentlichen Dienst kann sich weiterbilden, egal ob verbeamtet oder angestellt. Ein entscheidender Faktor ist dabei die Zustimmung des Arbeitgebers. Oftmals muss die geplante Weiterbildung im Zusammenhang mit den aktuellen oder zukünftigen Aufgaben stehen. Zudem gibt es in vielen Tarifverträgen für den öffentlichen Dienst (TVöD) einen rechtlichen Anspruch auf Weiterbildung. Dieser Anspruch ist aber häufig an bestimmte Bedingungen geknüpft, wie zum Beispiel die Dauer der bisherigen Betriebszugehörigkeit oder die Art der Fortbildung.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es im öffentlichen Dienst?

Die Weiterbildungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst sind vielfältig und bieten für nahezu jede Berufsgruppe passende Angebote. Ob es um eine berufliche Neuorientierung, den Aufstieg auf der Karriereleiter oder die Vertiefung von Fachwissen geht – es gibt zahlreiche Wege, um sich weiterzubilden.

  1. Aufstieg durch Fachwirt-Qualifikationen
    Eine beliebte Möglichkeit für Angestellte im öffentlichen Dienst, die beruflich aufsteigen möchten, ist die Qualifikation zum Fachwirt. Hier gibt es verschiedene Spezialisierungen, wie zum Beispiel den Verwaltungsfachwirt oder den Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen. Diese Weiterbildungen sind praxisnah und bereiten optimal auf Führungspositionen oder anspruchsvollere Aufgaben vor. Sie sind besonders für diejenigen interessant, die bereits Berufserfahrung haben und sich innerhalb ihres Fachbereichs weiterentwickeln möchten.
  2. Berufsbegleitendes Studium
    Ein weiteres attraktives Angebot ist das berufsbegleitende Studium. Viele Verwaltungsfachangestellte oder Mitarbeiter in ähnlichen Positionen entscheiden sich beispielsweise für ein Bachelor- oder Masterstudium in Public Management oder Verwaltungswissenschaften. Berufsbegleitende Studiengänge bieten die Möglichkeit, neben der Arbeit eine akademische Qualifikation zu erwerben und gleichzeitig praktische Erfahrungen zu sammeln. Dies ist besonders wertvoll für diejenigen, die sich auf höhere Positionen im öffentlichen Dienst vorbereiten möchten.
  3. Spezielle Lehrgänge und Zertifikate
    Neben Fachwirt-Qualifikationen und Studiengängen gibt es auch eine Vielzahl von speziellen Lehrgängen und Zertifikaten, die auf bestimmte Fachbereiche ausgerichtet sind. Dazu zählen unter anderem IHK-Zertifikate oder Schulungen im Bereich der Digitalisierung und IT, die besonders gefragt sind, da der öffentliche Dienst immer digitaler wird. Diese Weiterbildungen dauern oft nur wenige Monate und lassen sich daher gut in den Arbeitsalltag integrieren.
  4. Umschulungen für Quereinsteiger
    Wer einen beruflichen Neustart im öffentlichen Dienst anstrebt, für den sind Umschulungen eine ideale Möglichkeit. Besonders gefragt ist hier die Umschulung zum Verwaltungsfachangestellten. Nach erfolgreichem Abschluss bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für einen Einstieg in verschiedene Behörden oder Institutionen des öffentlichen Dienstes. Auch Quereinsteiger aus der freien Wirtschaft profitieren von den strukturierten Weiterbildungsmöglichkeiten.

Infografik zur Weiterbildung im öffentlichen Dienst

Wo finden Weiterbildungen für Verwaltung & Co. im öffentlichen Dienst statt?

Präsenzangebote: Akademien und andere Einrichtungen zur Weiterbildung

In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Akademien und Bildungszentren, die speziell auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden im öffentlichen Dienst ausgerichtet sind. Diese Einrichtungen bieten Präsenzkurse an, die oft berufsbegleitend stattfinden. Dazu gehören renommierte Institutionen wie die Bildungszentren des Bundes und der Länder, die eine breite Palette an Themen abdecken, von Verwaltung und Recht bis hin zu speziellen Führungstrainings.

Präsenzveranstaltungen bieten den Vorteil des direkten Austauschs mit Dozenten und anderen Teilnehmenden. In der Regel sind sie praxisorientiert und erlauben es, konkrete Fragestellungen aus dem Berufsalltag in die Weiterbildung einzubringen. Besonders für Quereinsteiger, die den öffentlichen Dienst besser kennenlernen wollen, können diese Kurse wertvoll sein.

Online-Lernplattformen: Flexible Fortbildungsmöglichkeiten für den öffentlichen Dienst

Für viele Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst ist es jedoch schwierig, regelmäßig an festen Kurszeiten teilzunehmen. Hier kommen Online-Angebote ins Spiel, die ein flexibles und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen. Plattformen wie Kursfinder.de oder E-Learning-Angebote der öffentlichen Verwaltung bieten eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeiten, die online absolviert werden können.

Online-Lernen hat den großen Vorteil, dass es sich leichter in den Berufs- und Familienalltag integrieren lässt. Besonders beliebt sind diese Angebote bei Teilzeitkräften oder Mitarbeitenden, die nicht die Möglichkeit haben, für längere Zeit an festen Orten zu lernen. Viele dieser Kurse bieten zudem interaktive Module, sodass man auch digital in den Austausch mit anderen Teilnehmenden treten kann.

Regionale Unterschiede und wichtige Institute

Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche regionale Anbieter für Weiterbildungen im öffentlichen Dienst. Beispielsweise haben große Städte und Länder wie Bayern, Nordrhein-Westfalen oder Berlin eigene Bildungszentren für Verwaltungsangestellte und Beamte. Diese bieten oft spezifische Kurse an, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Landesverwaltung zugeschnitten sind.

Neben den staatlichen Bildungszentren gibt es auch private Anbieter, die sich auf den öffentlichen Dienst spezialisiert haben. Hier sollte man jedoch darauf achten, dass die Anbieter zertifiziert und die Abschlüsse anerkannt sind. Zu den bekannten privaten Anbietern zählt unter anderem die Akademie für öffentliche Verwaltung. 

Was bei der Auswahl der Weiterbildung zu beachten ist:

Bei der Auswahl einer Weiterbildung im öffentlichen Dienst gilt es einige wichtige Aspekte zu beachten, um das Beste aus Ihrer beruflichen Entwicklung herauszuholen.

  • Anerkennung und Zertifizierung
    Achten Sie darauf, dass der Abschluss Ihrer Weiterbildung anerkannt ist. Staatlich zertifizierte Fortbildungen wie IHK-Abschlüsse oder Fachwirt-Qualifikationen sind im öffentlichen Dienst und der Verwaltung besonders wertvoll. So stellen Sie sicher, dass Ihre Investition in zusätzliche Kompetenzen auch später Bedeutung hat.
  • Passende Inhalte der zusätzlichen Qualifizierung
    Die Inhalte der Weiterbildung sollten zu Ihren persönlichen Karriere-Zielen passen. Wenn Sie beispielsweise eine Führungsposition in der kommunalen Verwaltung anstreben, wählen Sie einen Kurs oder ein Seminar mit Schwerpunkt auf Managementkompetenzen. Für fachliche Spezialisierungen bieten sich dagegen spezifische Fortbildungen zu Themen wie Digitalisierung oder Recht an.
  • Zeitmanagement und Flexibilität
    Für Berufstätige ist es wichtig, dass sich die Weiterbildung in den Alltag integrieren lässt. Berufsbegleitende Abend- oder Online-Kurse bieten die nötige Flexibilität, um neben dem Hauptjob in der Verwaltung zu lernen. Klären Sie im Voraus, ob die Kurszeiten zu Ihrem Arbeitsalltag passen.
  • Kosten und Fördermöglichkeiten
    Prüfen Sie die anfallenden Kosten und die Voraussetzungen für mögliche Förderungen. Oft übernehmen Arbeitgeber die Kosten für nationale Förderprogramme wie das Aufstiegs-BaföG, einzelne länderspezifische oder gar kommunale Unterstützungsangebote. Fragen Sie auch, ob Ihre Behörde beziehungsweise Ihr Dienstherr womöglich individuelle Unterstützung bietet.
  • Prüfung der langfristigen Perspektiven
    Überlegen Sie, welche Karrierechancen Ihnen die Weiterbildung allgemein eröffnet. Kann der Abschluss Ihre Chancen auf eine Beförderung erhöhen oder Ihnen den Wechsel in einen neuen Fachbereich oder eine bessere Gehaltsstufe nach TVöD ermöglichen?

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es für Fortbildungen?

Im öffentlichen Dienst gibt es klare Regeln für Fortbildungen, die im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) festgelegt sind.

Fortbildungsanspruch nach TVöD

Beschäftigte haben Anspruch auf Fortbildungen, wenn diese im Interesse des Arbeitgebers liegen. Die Weiterbildung muss in der Regel mit den aktuellen oder zukünftigen Aufgaben zusammenhängen.

Regelungen für Beamte

Auch Beamte haben ähnliche Rechte. Fortbildungen sind häufig notwendig, wenn sie mit einer Beförderung oder speziellen Aufgaben verbunden sind. Die Teilnahme wird mit dem Dienstherrn abgestimmt.

Teilzeitkräfte im öffentlichen Dienst

Teilzeitkräfte haben grundsätzlich die gleichen Ansprüche auf Fortbildung wie Vollzeitkräfte. Allerdings kann der Umfang je nach Arbeitszeit variieren.

Verpflichtung zur Teilnahme an Maßnahmen zur Weiterbildung

Eine Pflicht zur Fortbildung gibt es selten, außer in speziellen Fällen. Meist bleibt die Teilnahme freiwillig, wird aber häufig empfohlen, wenn Neuerungen anstehen.

Fazit: Weiterbildung als Schlüssel zum Erfolg in Verwaltung & Co.

Weiterbildung ist essenziell für den beruflichen Aufstieg im öffentlichen Dienst. Sie ermöglicht es, neue Aufgaben zu übernehmen und sich auf kommende Herausforderungen vorzubereiten. Egal ob Einsteiger, Aufsteiger oder Quereinsteiger – die passenden Fortbildungen eröffnen Ihnen viele Chancen.

Wichtig ist, anerkannte Weiterbildungen zu wählen, die zu Ihren beruflichen Zielen passen. Ob Fachwirt, berufsbegleitendes Studium oder spezialisierte Kurse – der öffentliche Dienst bietet zahlreiche Optionen. Wer sich früh informiert und Fördermöglichkeiten nutzt, verbessert seine Karrierechancen nachhaltig.

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